logo Kirche im Bachgau

Die katholische Pfarrgemeinde Wenigumstadt hat am Sonntag das Sebastian-Patrozinium mit einem Festgottesdienst gefeiert.

Als Sichtbares Zeichen waren drei Kirchenfahnen aufgezogen und am Sebastian-Brunnen gegenüber dem historischen Rathaus war die Figur des Ortsheiligen mit einem Lichterbogen beleuchtet. Ruhestandspfarrer Monsignore Erhard Kroth zelebrierte die Messfeier, die der Kirchenchor St. Cäcilia unter der Leitung von Burkhard Fäth musikalisch mitgestaltete. An der Orgel brillierte Andreas Schmelz. Die Fahnenabordnungen der Vereine boten ein beeindruckendes Bild im Gottesdienst, bei dem die Kommunionkinder die Fürbitten vortrugen. Nach dem Kirchgang gab es ein gut besuchtes Weißwurstessen im Pfarrheim.

Der Heilige Sebastian wird schon seit dem 14. Jahrhundert als Kirchen- und Ortspatron in Wenigumstadt verehrt. Monsignore Kroth ging in seiner Predigt auf das Leben des Märtyrers ein. Der Heilige starb um 304 in Rom. In Sebastians Leben lässt sich schwer entscheiden, was Legende und was geschichtliche Tatsache ist. Fest steht, dass Sebastian wegen seiner Überzeugung, als aufrechter Soldat gefallen ist. Er war Offizier unter dem römischen Kaiser Diokletian und bekannte sich zum Christentum. Dieses Bekenntnis konnte als Missachtung kaiserlicher Befehle und als öffentliche Aufreizung zum Widerstand gegen die Staatsgewalt gedeutet werden. Man verurteilte ihn zum Tod durch Erschießen. Die lange Tradition des Sebastiani-Patroziniums in der Bachgaugemeinde fand mit dem Bau der neuen Pfarrkirche, die am 4. August 1903 geweiht wurde, ihre Fortsetzung. Neben einer Figur des Kirchenpatrons aus dem 16. Jahrhundert sind dort Szenen aus dem Leben des Heiligen im Hochaltar dargestellt. Zudem hat der Wenigumstädter Künstler Willy Jakob 1953 den Märtyrertod bildlich im Chorbogen dargestellt. An das Ortspatrozinium erinnert der Sebastian-Brunnen am alten Rathaus, der 1925 vom Bildhauer Heinz Schiestl aus Würzburg auf Veranlassung von Jakob geschaffen wurde.

Text & Bild: Thorsten Rollmann

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